
Balkonkraftwerk-Eigenverbrauch
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Lesezeit 7 min
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Ein Balkonkraftwerk ist eine sehr einfache und populäre Möglichkeit, deinen eigenen, grünen Strom zu erzeugen und dadurch deine Energiekosten zu senken. Doch wie funktioniert der Balkonkraftwerk-Eigenverbrauch genau? Wie hoch ist er, und wie kannst du ihn maximieren? In diesem Artikel erklären wir alles Wichtige zum Eigenverbrauch eines Balkonkraftwerks und geben dir Tipps, wie du den erzeugten Solarstrom bestmöglich nutzt.
Ein Balkonkraftwerk ist eine kompakte Photovoltaikanlage bzw. Mini-Solaranlage, die speziell für den Eigenverbrauch in privaten Haushalten konzipiert ist. Es ermöglicht dir, deinen eigenen Strom zu erzeugen und direkt in dein Heimnetz einzuspeisen. Balkonkraftwerke sind besonders für Mieter und Wohnungseigentümer oder Hausbesitzer mit geringem bis mittlerem Stromverbrauch attraktiv, da sie sich sehr einfach installieren lassen und keine aufwendigen Genehmigungsverfahren erfordern. Balkonkraftwerke eignen sich insbesondere zum Aufbau auf Terrassen, flachen als auch schrägen Dächern, im Garten oder an Balkonen, Zäunen oder Fassaden.
Eine typische Stecker-Solaranlage besteht aus folgenden Komponenten:
Der entscheidende Unterschied eines Balkonkraftwerks zu einer herkömmlichen, großen PV-Anlage ist die Größe des Balkonkraftwerks und die Einfachheit der Installation.
Balkonkraftwerke dürfen gemäß den gesetzlichen Vorgaben nicht mehr als 2.000 Wp Modulleistung aufweisen, was im Normalfall mit der Installation von 4 Modulen erreicht wird. Weiterhin ist die maximale Ausgangsleistung der Wechselrichter auf 800 Watt gedeckelt. Landläufig bezeichnet man diese Form der Photovoltaik daher auch als Mini-PV-Anlagen.
Ein Grund für die Popularität von Balkonkraftwerken ist die Einfachheit bei der Installation. Zum einen sind die standardisierten Montagesysteme in der Regel durch dich sehr gut selbst zu handhaben. Weiterhin kannst du dein Balkonkraftwerk durch einen herkömmlichen Schuko-Stecker mit der nächsten Steckdose verbinden und hast damit alles getan, was für den Anschluss notwendig ist. Aus diesem Grund bezeichnet man Balkonkraftwerke auch als Stecker-Kraftwerke, denn die Einbeziehung eines Elektrikers entfällt hier komplett.
Grundsätzlich kann jeder ein Balkonkraftwerk betreiben, der eine geeignete Fläche zur Verfügung hat. Besonders lohnend ist es für:
Der Balkonkraftwerk-Eigenverbrauch bezeichnet den Anteil des erzeugten Solarstroms aus deinem Stecker-Kraftwerk, den du direkt in deinem Haushalt nutzt. Je höher der Balkonkraftwerk-Eigenverbrauch, desto weniger Strom musst du aus dem öffentlichen Netz beziehen, was deine Stromrechnung reduziert.
Der nicht verbrauchte Strom fließt ungenutzt ins Stromnetz, da Balkonkraftwerke in der Regel keine Einspeisevergütung erhalten. Deshalb ist es besonders wichtig, den Eigenverbrauch so hoch wie möglich zu halten.
Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Balkonkraftwerk-Eigenverbrauch und Autarkie zu verstehen, da dieser oftmals verwechselt oder vermischt wird:
Während ein hoher Balkonkraftwerk-Eigenverbrauch deine Stromkosten senkt, bedeutet eine hohe Autarkie, dass du weniger Strom aus dem Netz beziehen musst, insbesondere mit einem Speicher, der den Solarstrom für die Nacht oder schlechte Wetterzeiten bereitstellt.
Ein hoher Balkonkraftwerk-Eigenverbrauch ist das zentrale Element für die Wirtschaftlichkeit deiner Mini-PV-Anlage. Du solltest also versuchen, deinen Eigenverbrauch zu optimieren. Hierbei gibt es mehrere Faktoren, die Einfluss darauf haben, wie viel von deinem erzeugten Solarstrom du tatsächlich selbst nutzt:
Wenn du hauptsächlich tagsüber Strom verbrauchst, steigt dein Balkonkraftwerk-Eigenverbrauch. Das liegt daran, dass dein Balkonkraftwerk ebenfalls am Tag am meisten Strom produziert. In diesem Fall decken sich Produktion und Verbrauch, sodass Du möglichst viel Strom des Stecker-Kraftwerks direkt selbst verbrauchen kannst.
Mehr Module erzeugen mehr Strom. Die Anzahl der Module ist in der Regel auf maximal vier Module beschränkt. Ob du auch die volle Anzahl der Module benötigst, hängt von deinem Stromverbrauch ab. Denn zu viele Module bei zu kleinem Stromverbrauch führen nur zu einer hohen Überschussproduktion, die nicht gewinnbringend verbraucht werden kann. Dann hast du zu hohe Investitionskosten bei zu wenig finanziellem Vorteil.
Als Faustregel gilt, dass je weniger Personen im Haushalt leben, umso weniger PV-Module installiert werden sollten. Ein 1–2-Personen-Haushalt kommt im Regelfall sicher mit 1–2 Solarmodulen gut aus, während ein 3–4-Personen-Haushalt mit 4 Solarmodulen gut beraten ist. Diese Faustformel steht aber unter dem Vorbehalt, dass keine Spitzenlastverbrauchen im Haushalt vorhanden sind (siehe sogleich).
Geräte wie Kühlschrank, WLAN-Router und Laptop verbrauchen kontinuierlich Strom und erzeugen damit Stromverbrauch und in der Folge auch Eigenverbrauch. Ein 1–2-Personen-Haushalt wird in der Regel mit ca. 1.500 bis 2.000 kWh Strom pro Jahr auskommen, wohingegen ein 4-Personen-Haushalt eher 3.500 bis 4.000 kWh Strom pro Jahr verbraucht.
Eine entscheidende Änderung kann sich aber ergeben, sofern Spitzenlastverbraucher im Haushalt vorhanden sind. Hierzu zählen elektrische Heizsysteme (Wärmepumpen, Infrarotheizung), aber auch elektrische Durchlauferhitzer, Poolpumpen, Tiefkühltruhen oder Ladestationen für E-Autos. In diesen Fällen erhöht sich der Stromverbrauch erheblich und die Möglichkeit für Eigenverbrauch nimmt entsprechend zu.
Kernelement zur Steigerung des Eigenverbrauchs ist die Einbeziehung von Energiespeichern. Diese sind heute bereits ab ca. 400 EUR erhältlich und lassen sich auch unkompliziert nachrüsten. Mit einem Balkonkraftwerk mit Speicher lassen sich Stromerzeugung am Tag und Stromverbrauch am Morgen/Abend besser in Einklang bringen. Der Speicher ermöglicht es, den tagsüber produzierten Strom auch in den Abend- oder Nachtstunden zu verbrauchen, was den Anteil des eigenverbrauchten Stroms signifikant erhöht.
Um deinen Balkonkraftwerk-Eigenverbrauch genau zu bestimmen, kannst du ein Energiemessgerät oder eine smarte Steckdose mit Verbrauchsanzeige nutzen. Einfacher und kostengünstiger ist aber die App-Anbindung der Wechselrichter, mit der du die Erzeugung deines Balkonkraftwerks in Echtzeit überwachen kannst. Zusammen mit deiner Jahresstromabrechnung kannst du dann schauen, um welche Menge sich dein Stromverbrauch reduziert hat.
Der Eigenverbrauchsanteil eines Balkonkraftwerks liegt typischerweise zwischen 30 % und 80 %. Wie hoch er genau ausfällt, hängt von deinem individuellen Verbrauchsverhalten und der Leistung deiner Anlage ab.
Einige typische Szenarien:
Einen mittleren bis hohen Eigenverbrauch erhältst du auch, wenn dein Stromverbrauchsverhalten eher mit dem ersten Szenario zu vergleichen ist, du aber einen Batteriespeicher in dein Balkonkraftwerk integrierst.
Der erzeugte Strom aus deinem Balkonkraftwerk wird vorrangig in deinem Haushalt verbraucht. Das funktioniert folgendermaßen:
Wie hoch dein Eigenverbrauch tatsächlich ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Im Durchschnitt liegt er bei etwa 50–70 %. Hier einige Werte zur Orientierung:
Ja, ein Batteriespeicher kann den Eigenverbrauch erheblich steigern. Überschüssiger Strom wird gespeichert und steht dir dann zur Verfügung, wenn keine Sonne scheint. Dadurch kannst du auch abends oder in der Nacht deinen selbst erzeugten Strom nutzen.
Ob ein Batteriespeicher sinnvoll ist, hängt von deinem Verbrauchsverhalten und den Anschaffungskosten ab. Kleine Speicher kosten aktuell ca. 400–1.000 Euro und haben eine Lebensdauer von etwa 15 Jahren.
Ein Speicher lohnt sich besonders, wenn:
Ein Balkonkraftwerk ist eine großartige Möglichkeit, deine Stromkosten zu senken und nachhaltige Energie direkt zu nutzen. Je nach Verbrauchsverhalten kannst du 30–80 % des erzeugten Stroms selbst verbrauchen. Um das Beste aus deiner Anlage herauszuholen, solltest du energieintensive Geräte bevorzugt tagsüber nutzen.
Ein Batteriespeicher kann deinen Eigenverbrauch weiter steigern, ist aber mit höheren Anschaffungskosten verbunden. Alternativ kannst du durch smarte Steuerung und bewussten Stromverbrauch noch mehr aus deinem Balkonkraftwerk herausholen – ganz ohne zusätzliche Investitionen.
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