Balkonkraftwerk-Kosten: Alles, was du wissen musst

Geschrieben von: Stephan Tölpe

|

|

Lesezeit 5 min

Balkonkraftwerke, oder auch Stecker-Kraftwerke genannt, sind derzeit in aller Munde. Diese Mini-PV-Anlagen sind für viele Bürger eine attraktive Möglichkeit, umweltfreundlich Energie zu erzeugen und gleichzeitig Stromkosten zu senken. Insbesondere für Bewohner von Mietswohnungen oder Häusern mit kleinen bis mittleren Stromverbräuchen stellen Stecker-Kraftwerke eine interessante Alternative zu großen PV-Anlagen dar.


Doch welche Balkonkraftwerk-Kosten entstehen bei der Anschaffung und Nutzung, und rechnen sich diese Investitionen überhaupt? In diesem Ratgeber findest du alle relevanten Informationen – von Anschaffungspreisen über Fördermöglichkeiten bis hin zu Betriebskosten und Erträgen. Erfahre außerdem, warum ein Balkonkraftwerk eine ideale Lösung für Mieter und Wohnungseigentümer mit begrenztem Platzangebot ist.

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk ist eine steckerfertige Mini-Solaranlage, die speziell für den Einsatz in Wohnungen, auf Balkonen, an Fassaden, auf Dächern oder Freiflächen konzipiert ist. Diese Stecker-Solaranlagen bestehen in der Regel aus einem bis maximal vier Solarmodulen, welche das Sonnenlicht in Strom umwandeln, einem Mikrowechselrichter, welcher den Gleichstrom aus den Solarmodulen in haushaltsfähigen Wechselstrom umwandelt, und einer einfachen Anschlussmöglichkeit über eine Schuko-Steckdose an den Haushalt.


Zu einem Stecker-Kraftwerk zählen in der Regel auch die sogenannte Unterkonstruktion, also die Befestigungsmöglichkeit am gewünschten Installationsort. Das Balkonkraftwerk kann durch einen Batteriespeicher ergänzt werden, um die Nutzung des erzeugten Stroms zu optimieren. Ein wesentliches Merkmal eines Balkonkraftwerkes ist die einfache Montage und Installation, welche in der Regel ganz ohne professionelle Hilfe und ohne Elektriker erfolgen kann. Die Balkonkraftwerke sind betriebsfertig und nach Installation sofort einsatzbereit.

Vorteile eines Balkonkraftwerks

  • Einfache Installation: Kein großer technischer Aufwand erforderlich, ideal für Mietwohnungen.
  • Kosteneffizient: Geringere Anschaffungskosten im Vergleich zu herkömmlichen PV-Anlagen.
  • Flexibel und platzsparend: Kann bei einem Umzug leicht mitgenommen werden.
  • Umweltfreundlich: Reduziert den CO₂-Fußabdruck durch die Nutzung von Solarstrom.
  • Direkte Einsparung: Erzeugter Strom kann sofort im Haushalt verbraucht werden.
Ein Mann trägt ein Balkonkraftwerk

Balkonkraftwerk: Kosten im Überblick

Die Kosten eines Balkonkraftwerks variieren je nach Ausstattung und Anbieter. Hier sind die Hauptkostenpunkte:

1. Anschaffungskosten

Oft werden Balkonkraftwerke als Set inklusive Solarmodulen, Wechselrichter und Montagematerial angeboten. Je nach Anzahl der installierten Module und Art der Montage liegt die Preisspanne für die Anschaffung eines Balkonkraftwerkes zwischen 300,00 und 1.000,00 Euro, wobei ein 800-Watt-Balkonkraftwerk ca. 500,00 EUR kostet. Die Qualität der verwendeten Module ist ebenfalls ein wichtiger Faktor für die Preisbestimmung. Wird zusätzlich ein Batteriespeicher angeschafft, um den erzeugten Strom in den lichtschwachen Stunden und Tagen zu nutzen, fallen zusätzliche Kosten von ca. 500,00 EUR pro Kilowattstunde Speicherkapazität an. Zudem kommen steuerliche Vorteile durch den Wegfall der Mehrwertsteuer für Photovoltaikanlagen und Speicher.

2. Kosten für die Montage

Die Montage eines Balkonkraftwerks ist in der Regel einfach und kann selbst durchgeführt werden, sodass hierfür in der Regel keine Kosten anfallen. Falls du einen Fachmann beauftragst, liegen die Kosten je nach Aufwand zwischen 100,00 und 300,00 Euro.

3. Fördermöglichkeiten

In vielen Regionen gibt es Förderprogramme für Balkonkraftwerke. Diese Programme sind unterschiedlich ausgestaltet und reichen von Zuschüssen bis zu zinsgünstigen Darlehen. Die Zuschüsse liegen meist zwischen 50,00 und 500,00 Euro und richten sich oft nach der Anzahl der installierten Module. Informieren Sie sich bei lokalen Energieversorgern oder Kommunen über mögliche Unterstützung. Weiterhin profitieren die Eigentümer von Stecker-Kraftwerken vom Wegfall der 19%-igen Mehrwertsteuer, was ein deutlicher Anreiz für die Anschaffung darstellt. Zudem ist der Betrieb und die Verwendung des in der Photovoltaikanlage erzeugten Stroms für Balkonkraftwerke steuerfrei, sodass keine Aufwendungen in der Einkommenssteuer etc. zu erwarten sind.

Betrieb und Wartung

Betriebskosten

Ein Balkonkraftwerk verursacht nach der Anschaffung quasi keine laufenden Kosten. Es gibt weder Wartungsverträge noch aufwendige Servicearbeiten, sodass faktisch keine Betriebskosten anfallen.


Das Balkonkraftwerk kann und sollte in die Gebäudeversicherung inkludiert werden, wodurch es zu einem geringen Risikoaufschlag kommen kann.

Kosten für die Wartung

Der Wartungsaufwand für ein Steckerkraftwerk ist minimal und beschränkt sich – wenn überhaupt – auf die regelmäßige Reinigung der Module sowie die Kontrolle der Anschlüsse und des Wechselrichters.

Balkonkraftwerk: Einsparung und Nutzen im Überblick

Während die Anschaffungskosten für ein 800-Watt-Balkonkraftwerk also ca. 500,00 EUR betragen, stellt sich dann die Frage, ob und wann sich diese Investition rechnet. Grundlage hierfür ist die Stromproduktion des Balkonkraftwerks.


Ein 800-W-Balkonkraftwerk erzeugt je nach Standort ca. 800 kWh Solarstrom pro Jahr. Damit eignet sich für alle Haushalte mit einem Stromverbrauch ab 1.000 kWh / Jahr. In diesen Haushalten können bis zu 80% des erzeugten Stroms aus dem Balkonkraftwerk im Haushalt selbst verbraucht werden, was ca. 600 bis 700 kWh / Jahr entspricht. Bei einem angenommenen Preis von 0,30 € / kWh für den Bezugsstrom vom Energieversorger ergibt sich hieraus eine Einsparung im Strombezug von 180 bis 210 Euro pro Jahr. Damit trägt das Balkonkraftwerk ganz erheblich zur Reduzierung der Stromkosten bei.


Die Investition in das 800-W-Balkonkraftwerk rechnet sich damit bereits nach 3 bis 4 Jahren. Aufgrund der langen Lebensdauer der Komponenten, des minimalen Wartungsaufwands und der zusätzlichen steuerlichen Vorteile stellen Balkonkraftwerke eine äußerst interessante Investition dar.

Speicheroptionen für ein Balkonkraftwerk

Ein Balkonkraftwerk kann ohne technischen Aufwand mit einem Speicher kombiniert oder ergänzt werden, um überschüssigen Strom für später zu nutzen. Die verfügbaren Speichersysteme für Stecker-Kraftwerke sind darauf ausgelegt, entweder ein bestehendes Balkonkraftwerk zu ergänzen oder gleich von Anfang an mit einem neuen Stecker-Kraftwerk installiert zu werden. Die Speicher sind äußerst klein und kompakt, sehr einfach zu installieren und lassen sich auch nachträglich zu bestehenden Anlagen ergänzen und erweitern.

Vorteile von Batteriespeichern

Hauptgrund für die Installation eines Speichers ist die Verbesserung der Stromnutzung durch Erhöhung der Eigenverbrauchsquote. Das bedeutet, dass mit der Verwendung eines Batteriespeichers mehr Strom selbst genutzt werden kann, was im Ergebnis zu einer höheren Einsparung beim Strombezug führt. Denn der Strom aus einer Solaranlage wird hauptsächlich tagsüber erzeugt, während der Stromverbrauch normalerweise in den Abendstunden am höchsten ist. Um den überschüssigen Strom, der nicht sofort selbst verbraucht werden kann, in den Abendstunden oder an bewölkten Tagen verbrauchen zu können, eignet sich ein Batteriespeicher zur Lagerung des Stroms. Dies führt zu einer höheren Eigenverbrauchsquote und einer geringeren Abhängigkeit vom Netzstrom. Darüber hinaus werden höhere Einsparungen erzielt, da weniger teurer Netzstrom gekauft werden muss und mehr günstiger Photovoltaikstrom aus dem Batteriespeicher bezogen werden kann.


Nutzer eines Batteriespeichers machen sich ebenfalls unabhängig von Schwankungen oder Ausfällen im Stromnetz, da der Speicher in diesen Fällen den dringend benötigten Strom zur Verfügung stellt.


Für die Anschaffung eines Batteriespeichers sind je nach Speicherkapazität und Ausstattungsumfang Kosten zwischen 500 und 2.000 Euro einzuplanen.


Ein Speicher lohnt sich demnach bei unregelmäßigem Stromverbrauch oder höherem Energiebedarf in den Abendstunden.

Installation und Sicherheit

Wie wird ein Balkonkraftwerk installiert?

  1. Befestigung der Solarmodule: Je nach Standort können die Module an einem Geländer, auf einem Dach, an der Fassade, an einem Zaun oder im Garten montiert werden. Hierfür werden standardisierte Montagesysteme verwendet, welche auf den speziellen Anwendungsfall zugeschnitten sind.
  2. Anschluss an den Wechselrichter: Die Solarmodule werden mittels der mitgelieferten Kabel über einfache Klickstecker (sog. MC-4-Stecker) an den Mikrowechselrichter angeschlossen. Dieser wandelt den erzeugten Solarstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom um.
  3. Verbindung zur Steckdose: Mit einem Schuko-Stecker, welcher im Lieferumfang enthalten ist, wird das Balkonkraftwerk an das Hausnetz angeschlossen.

Sicherheitsaspekte bei der Installation

  • Normgerechte Installation: Verwende nur geprüfte Wechselrichter und Module.
  • Anmeldung: In Deutschland muss ein Balkonkraftwerk beim Marktstammdatenregister und beim Netzbetreiber angemeldet werden.
  • Überlastschutz: Achte darauf, dass die Hausinstallation den zusätzlichen Strom sicher verarbeiten kann und ein zulässiger Zähler installiert ist. Dein Anbieter oder lokaler Energieversorger kann dir hierzu Auskunft geben.

Rechtliches zur Installation

  • Maximale Leistung: In Deutschland dürfen Balkonkraftwerke eine maximale Einspeiseleistung von 800 Watt haben. Da bei einer Installation von mehr als einem Solarmodul die Grenze von 800 Watt schnell überschritten wird, erfolgt die Einhaltung der 800-Watt-Grenze über die werksseitig eingestellte Drosselung des Mikrowechselrichters.
  • Anmeldung: Eine einfache Registrierung beim Marktstammdatenregister sowie die Information des Netzbetreibers sind Pflicht.
  • Haftung: Achte darauf, dass deine Haftpflichtversicherung eventuelle Schäden durch die Anlage abdeckt und ggf. die Gebäudeversicherung über die Installation des Balkonkraftwerkes informiert ist.

Technik

  • Wechselrichter: Ein hochwertiger Mikrowechselrichter sorgt für die Einspeisung des erzeugten Stroms in das Hausnetz.
  • Ertrag: Eine optimal platzierte 800-Watt-Anlage kann in Deutschland je nach Standort ca. 800 kWh/Jahr liefern.

Fazit: Jetzt dein Balkonkraftwerk bei Stecker-Kraftwerk kaufen!

Ein Balkonkraftwerk ist eine kosteneffiziente und umweltfreundliche Möglichkeit, selbst Strom zu erzeugen. Mit überschaubaren Anschaffungskosten, minimalem Wartungsaufwand und attraktiven Fördermöglichkeiten eignet sich die Mini-Solaranlage ideal für Mieter und Wohnungseigentümer.

Jetzt informieren und dein Balkonkraftwerk bei Stecker-Kraftwerk kaufen – profitiere von hochwertigen Komplettlösungen und kompetenter Beratung!